Mottowoche am Gymnasium Trittau

Die Mottowoche ist eine beliebte Tradition unter deutschen Abiturienten, die in einer der letzten Schulwochen vor den Abiturprüfungen gefeiert wird. Während dieser Woche verkleiden sich die Schüler der Abschlussklassen jeden Tag nach einem bestimmten Motto – so war es auch dieses Jahr bei uns wieder der Fall.
Sie ist eine relativ moderne Tradition, die sich über die letzten Jahrzehnte etabliert hat. Ihre Ursprünge sind nicht eindeutig dokumentiert, aber sie entwickelte sich vermutlich aus älteren Abischerzen, die in Deutschland seit den 1970er-Jahren populär geworden sind. Während früher der Fokus stärker auf Streichen lag, hat sich die Tradition mit der Zeit gewandelt. Heute steht nicht nur der Abistreich sondern auch das Verkleiden nach bestimmten Themen im Mittelpunkt. Die Mottowoche ist dabei eine Gelegenheit für die Abiturienten, sich noch einmal gemeinsam auszuleben und die Schulzeit auf eine humorvolle Weise abzuschließen.
Ähnliche Traditionen gibt es auch in anderen Ländern, wie der USA. Hier gibt es die Senior Spirit Week, die ähnlich wie die Mottowoche funktioniert. Schüler der Abschlussklasse (Seniors) verkleiden sich nach bestimmten Themen. Auch französische Abschlussklassen veranstalten oft eine Art „Themenwoche“, bei der sich Schüler ebenfalls verkleiden und besondere Aktionen an der Schule durchführen.
Vom 03. bis zum 07. März 2025 fand am Gymnasium Trittau die Mottowoche des diesjährigen Abiturjahrgangs statt. Das Abikomitee überlegte sich fünf Mottos, zu denen sich die Schüler und Schülerinnen der zwölften Klasse entsprechend verkleideten.
Montag: „Schüler zu Lehrer“
Zum Auftakt der Mottowoche schlüpften die Abiturienten in die Rollen ihrer Lehrer. Im Vorfeld wurde eine Liste herumgereicht, in die sich Lehrkräfte eintragen konnten, die nachgeahmt werden durften. Die Lehrer und Lehrerinnen machten sich an dem Tag sofort auf die Suche nach ihren Doppelgängern, machten fleißig Fotos und waren sehr begeistert.
Dienstag: „Zeitreise“
Ob Vergangenheit oder Zukunft - die Schüler und Schülerinnen hatten freie Wahl bei der Interpretation des Mottos. Schon mal überlegt wie ihr und eure Freunde in den 20er Jahren, zur Steinzeit oder in 60 Jahren aussehen würdet? Nein? Tja, an diesem Tag konntet ihr das trotzdem bewundern. Die Kostüme reichten von historischen Epochen wie der Antike, dem Mittelalter oder den Goldenen Zwanzigern bis hin zu ikonischen Outfits aus den 70er-, 80er- und 90er-Jahren. Einige kamen sogar als ihr zukünftiges Ich oder zogen sich wie am ersten Schultag an.
Mittwoch: „Kindheitshelden“
An diesem Tag verwandelte sich die Schule in eine bunte Welt voller bekannter Figuren aus Serien, Büchern und Filmen. Zu sehen waren unter anderem Partnerkostüme als Harry Potter und Hermine Granger oder als die Charaktere aus Ninjago. Neben Figuren aus Serien und Büchern entschieden sich einige auch für reale Vorbilder wie Fußballstar Manuel Neuer.
Donnerstag: „Dress As Your Type“ & „Bring Anything But Backpack“
Hier konnten die Schüler und Schülerinnen ihre kreative Seite voll ausleben. Neben Kostümen, die ihren persönlichen „Typ“ widerspiegelten (wobei sich da einige fragwürdige Typen herausstellten), brachten sie anstelle eines normalen Rucksacks ungewöhnliche Transportmittel mit. So wurden unter anderem ein Briefkasten, ein Toaster, eine Mikrowelle, eine Schubkarre, ein Waschbecken, ein Einkaufswagen oder sogar der kleine Bruder als Ersatz für eine Schultasche genutzt.
Freitag: „Nachtleben“
Zum Abschluss der Woche sorgte das Motto „Nachtleben“ für eine große Vielfalt an Interpretationen. Manche erschienen im Schlafanzug, andere als Batman, als Dieb oder in schicker Abendgarderobe (oder was man sonst nachts so macht…). Dies führte zu einer großen Verwirrung von Lehrern und Mitschülern, die immer wieder nachfragen mussten, was denn genau das Motto jetzt sei.
Besonders amüsant wurde es immer dann, wenn Schüler in ihren Kostümen vor der Klasse stehen und ein Referat halten mussten. Auch Klausuren haben vor der Mottowoche nicht halt gemacht und man konnte beispielsweise am Montag begutachten, wie die eigenen Lehrer in einer Chemieklausur sitzen mussten. Die gute Laune wurde durch das weitgehend sonnige Wetter unterstützt, auch wenn es morgens in manchen Kostümen noch recht frisch war. Die von Frau Beck und Herrn Thomas auf dem Schulhof aufgenommenen Fotos profitierten von den perfekten Lichtverhältnissen – auch wenn die Augen darunter leiden mussten.
Neugierige Schüler aus den unteren Jahrgängen versammelten sich neben den Lehrern in den Pausen auf dem Schulhof, um zu bestaunen, in welchen Verkleidungen die Zwölftklässler an diesem Tag erscheinen würden. Die Mottowoche war somit nicht nur ein Highlight für die Abiturienten selbst, sondern für die gesamte Schule ein besonderes Ereignis.