Blog: Lernen? Nicht so geil.

Hey! Nach jahrelanger Übung im Prokrastinieren und (very) late-night study-sessions, stand ich letztes Jahr vor dem Vor-Abi und mir wurde klar, dass ich vielleicht wirklich mal anfangen sollte, ordentlich zu lernen. Also musste ich meine bisherigen Lernmethoden überdenken, mich hinsetzen und herausfinden, was für mich funktioniert. Und damit du dir ein bisschen Stress ersparen kannst, sind hier meine Tipps, um dir das Leben in der Klausurphase ein wenig einfacher zu machen:
- ein gesunder Lifestyle
Dazu gehört vor allem genug Schlaf. Der Richtwert hierbei sind 7-10 Stunden, es kommt dabei aber auch immer auf die Person an, der eine braucht etwas mehr, der andere weniger. Schlaf ist enorm wichtig! In dieser Phase erholt sich der Körper nämlich und das am Tag erlebte wird während dieser Ruhephase verarbeitet. Deshalb ist es auch vorteilhaft, wenn du vor dem Schlafengehen noch einmal das Gelernte durchgehst, da du es dir dadurch besser merken kannst und es sich noch einmal verfestigt. Auch eine richtige und ausgewogene Ernährung führt zu besseren Leistungen. Du fühlt dich aktiver, wacher und motivierter (also generell besser), die Konzentration wird besser und sie trägt maßgeblich zur optimalen Leistung von Gedächtnis und Gehirn bei. Bewegung ist ein weiterer Faktor, der unsere Lernfähigkeit beeinflusst. Wenn du dich nämlich mehrmals in der Woche ausdauernd bewegst, hat das erwiesenermaßen einen positiven Effekt auf die geistige Leistungsfähigkeit und du kannst Lerninhalte leichter aufnehmen.
- passe im Unterricht auf
Ich weiß, einfacher gesagt als getan, aber mir hat das tatsächlich geholfen. Klar, manchmal ist das einfach stinklangweilig, der Lehrer verwirrt dich mehr als ohnehin schon oder du hast einfach keine Lust. Aber tatsächlich ist es im Regelfall so, dass das, was wir im Unterricht beigebracht bekommen auch in den Klausuren und Tests drankommt. Früher hab ich häufig nicht aufgepasst und mir selbst immer gesagt, dass ich das zuhause einfach nachholen werde mit studyflix oder so und das dann damit ja eh besser verstehen würde. Tja, gemacht hab ich das natürlich so gut wie nie. Irgendwann stand dann aber mal die Klausur vor der Tür und jetzt musste ich mich erst einmal durch den ganzen Stoff arbeiten und den irgendwie bis 4 Uhr nachts in mein Hirn prügeln. Nicht so geil. Irgendwann hab ich einfach mal im Unterricht aufgepasst, versucht den Stoff schon während der Stunde zu verstehen und falls ich mal was nicht verstanden habe konnte ich direkt nachfragen. Klar, ist zuerst vielleicht anstrengender, das Ganze hat aber auch noch einen Vorteil: du bist ja eh in der Schule und du kannst dann Zeit sparen, wenn du während des Unterrichtes schon den Stoff lernst anstatt vor der Klausur nochmal extra alles verstehen zu müssen.
- Lernen im Alltag
Egal was für einen Alltag du hast, jeder hat immer mal wieder Zeitlücken, in denen er auf irgendetwas warten muss oder vielleicht irgendwohin unterwegs ist. Diese Lücken kannst du super mit beispielsweise Podcasts zu deinem Lernthema füllen. Am Anfang hört sich das zwar nach nicht so viel Zeit an, aber wenn du jeden Morgen 20 Minuten mit dem Bus zur Schule fährst und 20 Minuten wieder zurück, sind das am Ende schon ganze 40 Minuten, die du gelernt hast. Diese Summe der kurzen Zeitspannen addieren sich am Ende immer zu einem größeren Ergebnis, als du denkst. Außerdem hat diese Methode noch ein Vorteil: du fängst an mit dem Lernen. Vielen (*hust* mir *hust*) fällt der erste Schritt immer am schwersten. Wenn du aber schon in gewisser Art und Weise angefangen hast, ist es plötzlich viel einfacher, sich nach der Schule hinzusetzen und weiter zu machen. (kleiner Zusatz: du kannst deine Lernzettel auch als eigenen Podcast auf deinem Handy einsprechen, viele Notizen-Apps haben diese Funktion mittlerweile.)
- Lernzettel
Diese Dinger sind nie falsch. Du hast den ganzen Stoff an einem Ort gesammelt, hast einen besseren Überblick und sie sind super zum Lernen. Außerdem ist der Prozess des Anfertigens ebenso entscheidend. Denn während du die Zettel erstellst, gehst du noch einmal durch den ganzen Stoff durch, übst die Strukturierung und übst, komplexe Themen in ihre Bausteine zu zerlegen (was auch ein nützlicher Skill im Unterricht ist).
- deine Umgebung
Eines der größten Probleme beim Lernen war für mich immer, dass ich viel zu leicht abgelenkt wurde. Ich hatte mir vorgenommen zu lernen, wurde abgelenkt und hatte dann am Ende noch nicht einmal die Hälfte geschafft. Die Lösung? Ich habe meine Umgebung verändert. Das Handy kommt in einen anderen Raum (out of sight, out of mind) und der Schreibtisch und alles drum herum wird geordnet und aufgeräumt. Aus eigener Erfahrung hilft eine strukturierte Umgebung dabei, dass ich auch strukturierter denken kann und mich somit auch besser konzentrieren kann. Ein weiterer großer Helfer war dabei die Trennung meines Arbeits- und Schlafbereiches. Bei unterschiedlichen Räumen hast du direkt eine andere Assoziation mit der Atmosphäre und kannst dich in dem einen besser konzentrieren, in dem anderen besser entspannen. Berufstätige schlafen ja auch nicht unbedingt dort, wo sie arbeiten, also warum sollten wir? Falls du keinen weiteren Raum hast, kannst du es auch mit räumlicher Trennung innerhalb deines Zimmers versuchen. Du kannst zum Beispiel einen Schrank als visuelle Grenze zwischen Bett und Schreibtisch nutzen. Wenn du dich zuhause aber generell nicht fokussieren kannst, versuche mal woanders zu lernen. Da gibt es viele Möglichkeiten: Cafés, Parks, Bibliotheken, Gemeindehäuser etc. Die Schule ist aber auch eine Möglichkeit! Such dir in deinen Freistunden oder nach deinem Unterricht einen leeren Raum und lerne dort. Viele verbinden mit dem Schulgebäude außerdem automatisch eine Lernatmosphäre und lernen dadurch besser. Finde heraus, wo du am besten lernen kannst!
- Lerngruppen
Das ist förderlich, da du jetzt die Chance hast, das Thema zu lernen (klar) und es aber auch aus anderer Perspektive zu sehen, was dir hilft, das Thema tiefer zu verstehen. Verständnisfragen können direkt geklärt werden und wenn du Themen anderen erklärst, entwickelt sich zwangsläufig ein Verständnis für das Thema und es verfestigt sich durch die Wiederholung erneut. Wenn deine Gruppe Schwierigkeiten hat, zu lernen und nicht zu quatschen, stellt euch einen Timer für 30 Minuten, lernt in dieser Zeit und dann macht eine Pause für 10 Minuten. Danach dann das Ganze wieder von vorne.
- Pomodoro-Prinzip
Ähnlich wie die eben beschriebene Zeiteinteilung funktioniert dieses Prinzip. 1. Setze einen Fokus oder Ziele für deine Arbeitsphase und halte diese schriftlich fest. 2. Stelle dir einen Wecker auf 25 Minuten. 3. Arbeite, bis der Wecker klingelt und hake ab, was du geschafft hast. 4. Mache 5 Minuten Pause. 5. Nach 4 Pomodori mache 30 Minuten Pause. Mit dieser Technik sollen Konzentration und Fokus erhöht werden und somit ein effizienteres Lernen möglich sein.
Diese Dinge haben mir mehr oder weniger geholfen, besser zu lernen und ich hoffe, sie helfen dir auch! Ich kann dir aber auch so viel sagen wie ich will, am Ende musst du dich immer noch selber hinsetzen und lernen. Probiere am besten ein paar Dinge aus und finde heraus, was dir hilft. Sich immer wieder hinzusetzen und zu lernen erfordert natürlich einen gewissen Grad an Disziplin. Das Gute dabei ist aber, dass Disziplin wie ein Muskel ist; er ist am Anfang zwar noch untrainiert, nach jedem Mal wird es aber leichter.
Und: wenn du mal schlechtere Noten hast, ist das nicht das Ende der Welt; Hauptsache du hast dein Bestes gegeben.
Viel Glück,
Helena
Text von: Helena Koy
Übrigens: Über den folgenden Link kann sich der Text als Podcast angehört werden. Dieder wurde mithilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt und ist auch über das Handy abspielbar! Einfach mal reinhören und zurücklehnen. Hier geht es zum Podcast.