Weitere Infos zum Besuch des BIOTechnikums in Trittau siehe hier!
Die Q1c im BIOtechnikum – Spezialpraktikum für Protein-Profis: Dem Virus auf der Spur
von Frau de Jager
Wer am 9. November auf dem Schützenparkplatz in Trittau sein Auto parken wollte, hat sicher den imposanten Spezial-Truck bemerkt mit der Aufschrift "BIOtechnikum“.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist dieser unterwegs, um jungen Menschen Anwendungsbeispiele der Biotechnologie theoretisch, aber auch praktisch und vor allem sehr anschaulich nahezubringen. Er fährt pro Jahr etwa 80 – 100 unterschiedliche Standorte an und wird von den Schulen gezielt angefordert.
Unter Anleitung von Dr. Tim Fechtner beschäftigte sich die Q1c mit dem biotechnischen Auffinden von Antigenen, die zum Beispiel auf den Zellen von Krankheitserregern zu finden sind. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler genaueres über die spezifischen Wechselwirkungen zwischen Antigenen und Antikörpern, die unser Immunsystem zum Schutz gegen „fremde Eindringlinge“ produziert.
Das diagnostische Verfahren, ELISA genannt (enzyme linked immunsorbent assay – enzymgekoppelter Immunadsorptionstest) wurde zunächst mithilfe von Modellen verständlich erklärt.
Anschließend durften die Schüler im Spezial-Truck, der ein komplettes Schüler-Labor enthält, dieses Verfahren selber ausprobieren. Dabei sollte untersucht werden, ob die (fiktiven) Proben von Person A und B Antigene des Influenza-Erregers enthalten, die Personen also mit diesem infiziert sein könnten oder nicht.
Es brauchte eine ruhige Hand, um mit den Eppendorf—Pipetten zielsicher 50 μL des Antigens in die 12 Vertiefungen des Mikrotiter-Streifens zielsicher zu platzieren. Und diese brauchte es auch für die anschließenden Schritte: Waschen, Hinzufügen des Primärantikörpers, Hinzufügen des Sekundärantikörpers, Hinzufügen des Substrats, das durch eine Farbreaktion die Infektion aufzeigt, usw. Die Wartezeiten zwischen den verschiedenen Arbeitsschritten konnten sich die Schülerinnen und Schüler durch ein Quiz verkürzen, das an mehreren Bildschirmen zum Beantworten von Fragen zur Biotechnologie in 4 unterschiedlichen Levels einlud.
Abschließend wurde das Ergebnis des Versuchs photometrisch ausgewertet und die erhaltenen Messergebnisse diagnostisch interpretiert. Es zeigte sich, dass sowohl die Probe von Person A als auch die von Person B Antigene des Influenza-Erregers enthielt, wenngleich bei B nur halb so viele. Beide Personen hatten sich also infiziert, allerdings nicht im gleichen Maße.
Herr Doktor Fechtner sprach der Klasse seine Anerkennung für die präzisen Versuchsergebnisse und für das exakte Arbeiten aus. Die Quizteilnehmer, die auf allen Levels die Fragen korrekt beantwortet hatten, erhielten noch einen kleinen Preis!
Der Besuch im BIOtechnikum hat allen Teilnehmern sehr gut gefallen und ist gerade im ländlichen Raum eine attraktive Möglichkeit, jungen Menschen Wissenschaft und Forschung näher zu bringen und somit den Schul-Alltag interessant zu bereichern!
Wer sich den Truck genauer anschauen möchte, konnte dies am Freitag, den 10.11. zwischen 13.05 Uhr und 14.30 Uhr tun; für interessierte Schüler, Studenten, Bürgerinnen und Bürger öffnete das BIOtechnikum dann nämlich seine Türen! Es lohnt sich!
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