„Ich. Anne“

Das Kinder- und Jugendtheater der Kulturschule Leipzig zu Gast am Gymnasium Trittau

 

„Liebe Kitty!

Zwischen Sonntagmorgen und jetzt scheinen Jahre zu liegen. Es ist so viel geschehen, als hätte sich plötzlich die Welt umgedreht. Aber, Kitty, du merkst, dass ich noch lebe, und das ist die Hauptsache, sagt Vater. Ja, in der Tat, ich lebe noch, aber frage nicht, wo und wie.“ (Anne Frank Tagebuch hrsg. von Mirjam Pressler. Frankfurt a. M., S. 32)

Mit diesen Worten beginnt das Tagebuch der Anne Frank, das sie vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 führte, als sie sich gemeinsam mit Familienangehörigen und Bekannten in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nationalsozialisten versteckt halten musste. Von Annes Leben in diesem Versteck, von ihren Wünschen, Sehnsüchten und Träumen, von ihrer Beziehung zu ihrer ersten Liebe Peter van Pels sowie den Konflikten mit ihrer eigenen Familie erzählt das Theaterstück „Ich. Anne“ des Kinder- und Jugendtourneetheaters aus Leipzig, das den 212 Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 7 und 8 am Dienstag, dem 9. März 2019, in unserem Forum präsentiert wurde.

Im Anschluss an die Aufführung beantworteten die Schauspielerinnen Daniela Frese und Daniela Mitterlehner mit viel Engagement die Fragen der Schülerinnen und Schüler. Anhand einer Gegenüberstellung eines Tagesablaufs eines heutigen Jugendlichen mit einem Tagesablauf eines jüdischen Jugendlichen zur Zeit der Nationalsozialisten verdeutlichten sie zudem auf eindrückliche Weise, wie weitreichend die restriktiven Gesetze und Verordnungen gegenüber Juden während des Nationalsozialismus waren. Auf diese Weise wurde das im Geschichtsunterricht erworbene Wissen vertieft und darüber hinaus aufgezeigt, dass die Themen „Antisemitismus“ und „Diskriminierung“ auch heute noch Themen sind, die uns alle angehen und mit denen wir uns stellen müssen.

Susanne Klüver-Linke

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